Am West Highland Way Ist das nicht typisch Schottland? Grüne Hügel und ziemlich schattiges Wetter. Diese Brücke liegt am West Highland Way, der von Glasgow bis Fort Williams an die 160km lang ist. Zu dieser Tour gibt es eine Geschichte, die ich einmal sehr gern erzählt habe und inzwischen auch wieder gerne erzähle. Die Idee zu der Tour kam mit einem Praktikum, das ich 1998 in England gemacht habe. Und wo ich schon mal da bin ...
Nur hat sich wieder mal keine Begleitung gefunden, also habe ich eine Anzeige in die Outdoor gesetzt und siehe da - die Kleine (sie möge mir das verzeihen :-)) in Orange hat sich gemeldet. Wir haben uns vorher einmal in Heidelberg getroffen und 3 Monate später dann in Glasgow. Aus dieser eher flüchtigen Bekanntschaft wurde dann tatsächlich bedeutend mehr, woraus sich inzwischen eine sehr gute Freundschaft entwickelt hat, die hoffentlich noch lange hält.

Am Ziel

Zurück nach Schottland. Der West Highland Way ist auch für Anfänger gut zu gehen. In fünf bis sieben technisch anspruchslosen Etappen mit Unterkünften an jedem Etappenende läßt sich ein schöner Blick auf Schottland werfen. Der Weg läßt sich ergo auch ohne Zelt gehen und auch wenn die Zivilisation immer in der Nähe ist, zeigt sich die Landschaft von einer sehr schönen Seite. (Die Stadtetappen am Anfang kann man sich nach Erzählungen übrigens sparen.) Schöner ist allerdings die Gegend zwischen dem Loch Shiel und der Insel Mull. Der Weg von Glenfinnan über Strontian und Lochaline ist landschaftlich einfach klasse. Auf Mull haben wir einen großen Teil der zweiten Woche verbracht und uns dabei beinahe einen Sonnenbrand  eingefangen - Anfang Oktober!  Diese witzig bunte Stadt ist übrigens Tobermory, die Hauptstadt von Mull. TobermoryHier wird auch der gleichnamige Whisky destilliert. Die Destillerie bietet auch Führungen an inklusive einem Glas Whisky. Nun ja, eines der Single-Malt-Highlights ist er nicht, und ansonsten ist Mull eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Das Kloster Iona, Torosay Castle, Duart Castle und umzäunte Hügel - thatīs it. Ein sehr schöner Zeltplatz ist übrigens bei Fishnish Point in Balmeach zu finden - viel schöner als der in Craignure.on Mull kommt man mit der Fähre gut nach Oban (auch dort gibt es eine Destillerie mit Führungen und besserem Whisky!) und von dort mit dem Zug nach Glasgow oder Edinburgh.

Im Herbst sind die Zug- und Busverbindungen allerdings schon stark eingeschränkt, so daß man sich entweder vorher schlau machen sollte oder genug Zeit einplanen muß. Die Tourist Information ist in ganz Schottland omnipräsent und immer eine gute Anlaufstelle. Im Oktober ist übrigens auch Jagdsaison, die entsprechenden Schilder sollte man also besser nicht ignorieren - Wanderer sollen schon mit Hirschen verwechselt worden sein. Eine ziemlich unangenehme Sache, würde ich meinen.

Eins noch: Alle, die im Sommer nach Schottland wollen, sollten sich wirkungsvoll gegen die Mücken schützen, die zu dieser Zeit eine Plage sind. Im Oktober hatten wir dieses Problem nur sehr selten. Daß man in Schottland mit authentischem Wetter rechnen muß, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Zitat: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

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